Akteure


Auf dieser Seite finden Sie die Rollenbeschreibungen zu den Charakteren dieses Planspiels.
In der Rubrik Materialien-Download stehen Ihnen diese Profile dann auch als PDF zum Herunterladen zur Verfügung.


Die Rolle der Bewährungshelferin Sandra Blücher (38).

Das ist Ihre Rolle: Sie sind Sandra Blücher, Gruppenleiterin der Bewährungshilfe in Molbeck und Mitbegründerin des Projektes.

Sie sind 38 Jahre alt, verheiratet und haben eine Tochter im Alter von fünf Jahren. Seit acht Jahren sind Sie im Bereich des ASD tätig und auch sehr zufrieden mit Ihrem Arbeitsplatz. Zuvor haben Sie in der akzeptierenden Drogenhilfe gearbeitet, wie zum Beispiel beim Indro Münsterhausen, was Ihre berufliche Haltung stark beeinflusst hat. Ihrer Ansicht nach darf man Jugendliche mit einer Rauschgiftproblematik nicht zu sehr unter Druck setzen, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und somit eine gute Arbeitsbeziehung mit nachhaltigen Ergebnissen zu erzielen.

Sie haben in Kooperation mit der Drogenberatung das Projekt entwickelt und Ihr klar ernanntes Ziel ist es nun, dieses Projekt durch den Landschaftsverband Westfallen Lippe finanziert zu bekommen. Außerdem müssen Sie das Gericht und die Polizei von der Wirkung des Projektes überzeugen und mit dem Jugendamt und der Drogenberatung kooperieren. Denn nur wenn ein Schreiben mit allen fünf Unterschriften an den Verband geht, ist es möglich, dass das Projekt ins Leben gerufen werden kann. Das Schreiben muss beinhalten, was Ihre mittelfristigen und langfristigen Ziele sind, welche Aufgaben durch welche Mitglieder übernommen werden und wie der zeitliche Rahmen gestaltet werden soll.

Wer bin ich?
  • Ich bin Mitarbeiterin des Ambulanten Sozialen Dienstes der Justiz
  • Ich habe drei Arbeitsaufträge: Bewährungshilfe, Gerichtshilfe und Führungsaufsicht
  • Ich werde von dem Landgericht und dem Amtsgericht Molbeck mit Fällen beauftragt
Für was bin ich zuständig?
  • Bewährungshilfe hat einen Hilfe-, Betreuungs- und Überwachungsauftrag nach § 56d StGB
  • Für die Beaufsichtigung von Verurteilten für die Dauer der Bewährungszeit
  • Überwachung der Einhaltung und Erfüllung der gerichtlichen Aufgaben
  • Teilt Verstöße gegen die Auflagen oder Weisungen dem Gericht mit (§56d Abs. 1,3 StGB)
Was darf ich?
  • Die Fachaufsicht über die Ausgestaltung der Bewährungshilfe obliegt dem zuständigen Gericht
  • Es besteht eine Aufsichtspflicht gegenüber dem Klienten
  • Mitteilungen über den Klienten an das Gericht sind verpflichtend
Wie stehe ich zum Projekt?

Sie sehen das Projekt als große Chance für Ihre Klienten, da:

  • Sie Eigenverantwortung erlernen
  • Sie einen kontrollierten Umgang mit Cannabis erlernen
  • Sie nicht mehr so leicht in die Straffälligkeit abrutschen
  • Ein mögliches Ziel der Entwöhnung angestrebt wird
  • Sie in regelmäßigem Kontakt zu der Drogenberatung stehen

Die Rolle des Tim Schulte (33), Leiter der Drogenhilfeeinrichtung „dROP-oUt“ IN mOLBECK.

Das ist Ihre Rolle: Sie sind Tim Schulte, Leiter der Drogenhilfe “Drop-Out“ in Molbeck und einer der Mitentwickler des Projektvorhabens.

Sie sind 33 Jahre alt, wohnen selbst in Molbeck, sind verheiratet und haben einen Sohn im Alter von elf Monaten. Seit ca. sieben Jahren arbeiten Sie im Bereich der Drogenhilfe und haben somit schon einige Erfahrungen im Umgang mit suchtmittelabhängigen Jugendlichen sammeln können. Außerdem besitzen Sie eine eigene Drogenvergangenheit, die Sie aber bis zu Ihrem 19.-ten Lebensjahr abschließen konnten. Aufgrund dieser eigenen Erfahrungswerte haben Sie viele ambulante Therapien mit leichtem Zwangscharakter kennenlernen können, die meistens nicht von Erfolg gekennzeichnet waren. Erst durch einen stationären Aufenthalt haben Sie es schaffen können, keine Drogen mehr zu konsumieren. Ihre Lebenseinstellung ist grundsätzlich positiv, locker und Sie arbeiten nach einem akzeptierenden, lebensweltorientierten Ansatz. Ihrer Ansicht nach sollte in Deutschland die Legalisierung von Cannabis rasch umgesetzt werden, da eine Entkriminalisierung viele positive Aspekte mit sich bringen würde.

Wer bin ich?
  • Leitung der Einrichtung „DropOut“ in Molbeck
  • Mitentwickler des Projektes
Für was bin ich zuständig?
  • Die Arbeitsbereiche der Drogenberatungsstellen sind: Einzelfallhilfe, Angehörigenarbeit und Präventionsaufgaben (Flyer zur Thematik im Downloadbereich)
  • Unter anderem Aufgaben im Bereich der Rehabilitation und Rekuperation, Abstinenz und Ersatztherapie oder auch Aufklärung und Vorbeugung
  • Im Projekt dafür zuständig mit den Teilnehmern einmal wöchentlich Gruppentreffen zu absolvieren und mit allen Teilnehmern zusätzlich noch alle zwei Wochen Einzelstunden durchzuführen, mit dem finalen Ziel der Entwöhnung
Wie stehe ich zum Projekt

Sehr positiv, da:

  • Mehr Klienten besuchen die DropOut
  • Aufgrund der neuen Klienten mehr Gelder zur Verfügung
  • Die DropOut kann mehr Klienten erreichen
  • Möglicherweise werden auch potenzielle Klienten außerhalb des Projektes ermutigt, an Maßnahmen der DropOut teilzunehmen

Die Rolle der Polizeipräsidentin des Kreises Dorstelhausen, Claudia Berger (44).

Das ist Ihre Rolle: Sie sind Claudia Berger, Polizeipräsidentin des Kreises Dorstelhausen und somit zuständig für die Stadt Molbeck.

Sie sind 44 Jahre alt, verheiratet und haben zwei Kinder im Alter von 14 und 16 Jahren. Ihre Kinder sind Ihnen äußerst wichtig, was Sie zu einer sehr fürsorglichen und schnell besorgten Mutter macht. Sie wohnen selbst nicht in Molbeck, sondern in Friedrichsheim, einer eher wohlhabenden Wohngegend. Nach 20 Jahren Berufserfahrung sind Sie sehr misstrauisch gegenüber Menschen, die durch Rauschgiftdelikte straffällig geworden sind. Daher sind Sie der Ansicht, dass lediglich härtere Strafen eingeführt werden müssten, um über die Abschreckung langfristig Erfolge zu erzielen. Abgesehen davon haben Sie eine Bekannte, die aufgrund eines Touret-Syndroms erfolgreich mit Cannabis behandelt wird, wodurch auch Sie Vorteile in dem Gebrauch von Cannabis sehen können. Insgesamt besitzen Sie also eine zwiespältige Meinung bezüglich der Cannabisfreigabe.

Wer bin ich?
  • Polizeipräsidentin des Kreises Dorstelhausen
  • Zuständig für die Stadt Molbeck
Was mache ich?
  • Interessiert an einer guten gemeinschaftlichen Atmosphäre in der Stadt Molbeck
  • Versuche die Aufklärungsrate bei Straftaten zu erhöhen
  • Stehe im engen Kontakt zum Gericht
    →    Das Gericht (Staatsanwaltschaft) bzw. der Gesetzgeber erteilt die Aufträge und Sie führen sie aus
Was darf ich?
  • Arbeiten nach dem Legalitätsprinzip
    → Strafverfolgungspflicht (§163 Abs.1 StPO)
    → kommt ein Polizist dieser Pflicht nicht nach, macht er sich selbst strafbar!
  • Polizei ist verpflichtet den Aufträgen der Staatsanwaltschaft zu folgen (§161 Abs.1 StPO)
Wie stehe ich zu dem Projekt?
  • Mehr Risiken im Verkehr, auf dem Arbeitsplatz, etc.
  • Kinder und Jugendliche, die noch keine Drogen nehmen, könnten verführt werden
  • Projekt bietet Anreize für die Begehung einer Straftat (Weiterverkauf des „legalen“ Cannabis)

→ Insgesamt daher vermutlich mehr Arbeit für die Polizei!!!


Die Rolle des Jugendamtsmitarbeiters Thorsten Feldmann (41).

Das ist Ihre Rolle: Sie sind Thorsten Feldmann, Mitarbeiter des Jugendamtes und vertreten den Fachbereich „Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz“.

Sie sind 41 Jahre alt, ledig und haben keine eigenen Kinder. Sie nehmen Ihren Job sehr ernst und engagieren sich sehr gerne für Kinder und Jugendliche. Sie sehen Vor- aber auch Nachteile beim Thema Cannabis (Stellungnahmen von jugenämtern im Downloadbereich) und haben deshalb eine eher zwiespältige Meinung.

Zu Ihren Aufgaben im Fachbereich des Erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes gehört es, Kinder und Jugendliche dazu zu befähigen, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen, kritik- und entscheidungsfähig zu werden sowie Eigenverantwortung und Verantwortung gegenüber Mitmenschen zu übernehmen. Sie haben Interesse an dem Projekt, da viele Jugendliche, die in Wohngruppen des Jugendamts wohnen, mögliche Teilnehmer des Projektes sein könnten. In den letzten Jahren ist Ihnen vermehrt der Cannabiskonsum bei Jugendlichen in den Wohngruppen aufgefallen. Oftmals kam es sogar soweit, dass die Jugendlichen Cannabis mit in die Wohngruppen genommen haben. Auch bekommen Sie von der Stadtgesellschaft in Molbeck Druck, da es den O-Ton gibt, dass die Jugendlichen von Ihren Geldern den Cannabisbedarf finanzieren.  

Wer bin ich?
  • Mitarbeiter des Jugendamtes Molbeck
  • Fachbereich: Erzieherischer Jugendschutz
Für was bin ich zuständig?
  • Bestandteil der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe und gesetzlich definiert in § 14 KJHG
  • Präventive Arbeit und pädagogische Aspekte des Kinder- und Jugendschutzes
  • Lebenskompetenz von jungen Menschen fördern
  • Sicherungsfunktion für die Rechte der Kinder und Jugendlichen auf Erziehung und auf eine gesunde körperliche und geistig-seelische Entwicklung
Wie stehe ich zum Projekt?
  • Zwiespältige Meinung

Die Rollen der Parteifraktionen im Stadtrat von Molbeck.

Das ist Ihre Rolle: Jan Schulz von der Piratenpartei. Delgierter des Fraktionsbündnisses „Pro-Modellprojekt“, bestehend aus FDP, Grünen und Piraten

Sie sind Vertreter der FDP, Grünen und der Piratenfraktion in der Stadt Molbeck und Entscheidungsträger in Bezug auf das gesamte Modellprojekt. Momentan gibt es immer wieder Konflikte, wegen des örtlichen Schwarzmarktes von Cannabis und der daraus resultierenden Beschaffungskriminalität in der Stadt (siehe Ausgangssituation). Um eine Lösung für dieses Problem zu schaffen, stellt die Drogenhilfe „Drop Out“ einen Antrag für ein Modellprojekt zur Legalisierung von Cannabis an die Politik. Nach einer internen kollegialen Beratung Ihrer Fraktionen entscheiden Sie sich für das Modellprojekt in Molbeck. Wie Sie der Ausgangssituation entnehmen können, teilen nicht alle Akteure der Stadt Ihre Meinung.

Das können Sie zum Beispiel tun:
  • Sammeln Sie ausschlaggebende Argumente, um den anderen Akteuren zu vermitteln, warum es aus politischer Sicht sinnvoll wäre, dieses Modellprojekt zu genehmigen
Denkanstösse:
  • Was bedeutet das Modellprojekt finanziell für die Kommune?
  • Welche Folgen hat dies für die Kriminalitätsrate?

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Das ist Ihre Rolle: Gerhard Koschorsky von der SPD. Delgierter des Fraktionsbündnisses „Kontra-Modellprojekt“, bestehend aus SPD und CDU

Sie sind Vertreter der SPD- und CDU-Fraktionen in der Stadt Molbeck und Entscheidungsträger in Bezug auf das gesamte Modellprojekt. Momentan gibt es immer wieder Konflikte, wegen des örtlichen Schwarzmarktes von Cannabis und der daraus resultierenden Beschaffungskriminalität in der Stadt (siehe Ausgangssituation). Um eine Lösung für dieses Problem zu schaffen, stellt die Drogenhilfe „Drop Out“ einen Antrag für ein Modellprojekt zur Legalisierung von Cannabis an die Politik. Nach einer internen kollegialen Beratung Ihrer Fraktionen entscheiden Sie sich für das Modellprojekt in Molbeck. Wie Sie der Ausgangssituation entnehmen können, teilen nicht alle Akteure der Stadt Ihre Meinung.

Das können Sie zum Beispiel tun:
  • Sammeln Sie ausschlaggebende Argumente um den anderen Akteuren zu vermitteln, warum es aus politischer Sicht nicht sinnvoll wäre, dieses Modellprojekt zu genehmigen.
Denkanstösse:
  • Was bedeutet das Modellprojekt finanziell für die Kommune?
  • Welche Folgen hat dies für die Kriminalitätsrate?

Die Rollen des ärztlichen Vertreters des Gesundheitsamtes, Dr. med Steinweg und des Vertreters der Apotheken von Molbeck.

Das ist Ihre Rolle (Gruppenteil A): Dr. med Steinweg vom Gesundheitsamt Molbeck 

Sie sind ein ärztlicher Vertreter des Gesundheitsamtes der Stadt Molbeck. Aufgrund der potenziellen körperlichen und psychischen Folgeerkrankungen ist das Gesundheitsamt Molbeck gegen eine Legalisierung von Cannabis in ihrem Ort.

Unterhalten Sie sich in Ihrer Kleingruppe über einzelne Aspekte, die für oder gegen das Modellprojekt sprechen und diskutieren Sie über mögliche Konfrontationen der Gegensprecher.

Das können Sie zum Beispiel tun:
  • Recherchieren Sie, welche Gründe gegen eine Legalisierung sprechen
  • Recherchieren Sie, welche negativen und positiven gesundheitlichen Folgen Cannabis haben kann
Denkanstösse:
  • Haschisch und Marihuana sind nicht harmlos
  • Langzeitfolgen auch für Gelegenheitskiffer
  • Ziehen Sie die unterschiedlichen Materialien zum Thema hinzu und berücksichtigen Sie ebenfalls die Einschätzungen der Fachkollegen zur Thematik

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Das ist Ihre Rolle (Gruppenteil B): Vertreter des Apothekerverbandes Molbeck

Sie vertreten die Apotheker, die die kontrollierte Ausgabe von Cannabis in der Stadt Molbeck praktisch umsetzen sollen. Zunächst haben Sie eine neutrale Haltung zum Modellprojekt. Machen Sie Ihre Position von den Argumenten der anderen Gruppen abhängig.

Das können Sie zum Beispiel tun:
  • Hören Sie sich die Argumente der anderen Rollen an und bilden Sie sich eine Meinung
Denkanstösse:
  • Durchdenken Sie das im Projekt anvisierte Kontrollsystem zur Cannabisabgabe aus Ihrer Warte
  • Existieren mögliche Grauzonen in der Ausgabe/ im Kontrollsystem, auf die Sie hinweisen wollen.
  • Überwiegen Vor- oder Nachteile für Sie? Überlegen Sie, wie Sie dementsprechend in den Diskussionsprozess eintreten wollen und welche Bündnispartner in Frage kommen.

Die Rolle des Heinz Lippmann (61), Mitarbeiter bei der Projektförderung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL)

Das ist Ihre Rolle: Sie sind Heinz Lippmann vom LWL, der dort mit der Prüfung und Bewertung von Anträgen sozialer Projekte beauftragt ist.

Sie sind 61 Jahre alt, verheiratet und haben zwei Söhne im Alter von 28 und 32 Jahren. Ihr Lebensstil ist als eher „ruhig“ zu beschreiben, weshalb Sie auch nicht in der Innenstadt von Molbeck leben, sondern etwas außerhalb auf dem Land. Grundsätzlich sind Sie eine positive und sozial eingestellte Person, die besonders engagiert ist Menschen in prekären Lebenslagen zu helfen, weshalb Sie neue soziale Projekte immer sehr interessieren. Dennoch haben Sie eine hinterfragende und kritische Haltung bezüglich der Projekte, da es sich meistens um sehr viel Geld handelt und Sie bewusst und durchdacht damit umgehen möchten. Sie arbeiten seit 30 Jahren beim LWL und sind auch insgesamt sehr zufrieden dort.

Wer bin ich?
  • Vertreter des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
  • Finanzverantwortung für das Projekt
Was mache ich?
  • Verschiedene soziale Projekte werden unter bestimmten Voraussetzungen gefördert
  • Prüfen von Bedingungen, Zielsetzung und Umsetzung des Projekts
  • Entscheiden über Bewilligung des Antrags
Wie stehe ich zu dem Projekt?
  • Neutrale Haltung

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