Auf dieser Seite finden Sie die Rollenbeschreibungen zu den Charakteren dieses Planspiels.
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Die Rolle der Leiterin Frau Laura Schnabel (45) vom Amt für Jugend und Familie der Stadt Molbeck.
Das ist Ihre Rolle: Leiterin des Amts für Jugend und Familie, Frau Laura Schnabel (45):
Frau Laura Schnabel ist eine sehr erfahrene Diplom Sozialarbeiterin, die die Leitungsstelle im Amt für Jugend und Familie der Stadt Molbeck seit mehreren Jahren innehat und einen guten Ruf bei Kollegen und anderen städtischen Mitarbeitern genießt. Sie nimmt ihre Leitungsaufgaben sehr ernst und so ist es ihr ein Anliegen, ihren Mitarbeitern aus den unterschiedlichen Bereichen, wie ASD, Jugendschutz, Jugendgerichtshilfe, Kinder- und Jugendförderung, offene Kinder- und Jugendarbeit und Kindertagespflege, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Durch regelmäßig stattfindende Besprechungen mit Mitarbeitern aus den jeweiligen Bereichen, ist Frau Schnabel immer „up-to-date“. Sie koordiniert ihre Mitarbeiter und es ist ihr ein besonderes Anliegen, dass das Jugendamt ein gutes Ansehen bei den Molbecker Bürgern hat. Sie nimmt sich auch dem Problem des Vandalismus an, hat dafür jedoch kaum zeitliche Ressourcen zur Verfügung und möchte das Problem am liebsten so schnell wie möglich vom Tisch haben, um sich wieder voll und ganz den wichtigeren Aufgaben zu widmen. Andererseits steht die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses vor der Tür und bis dahin sind vielversprechende Lösungsansätze gefordert. So bleibt ihr nichts Anderes übrig, als immer wieder aktiv bei den anderen Institutionen/ Kooperationspartnern nachzufragen, ob es konstruktive Lösungsvorschläge gibt.
Die Rolle des Stadtjugendpflegers Philipp Franzke
Das ist Ihre Rolle: Herr Philipp Franzke (38), Stadtjugendpfleger:
Philipp Franzke ist schon 10 Jahre als Stadtjugendpfleger tätig.
Er hat bereits einige Veränderungen und Neuerungen im hiesigen Jugendamt, in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie der außerschulischen Jugendbildung von Molbeck mitgemacht. Derzeit ist er eher genervt von dem Vorhaben der Konzept-Erarbeitung. Die letzten Jahre mit diversen Konzepten und Projekten haben nicht viel Veränderung in der Stadt bewirkt, was ihn demotiviert hat. Es ist seine Aufgabe, verschiedene Träger und Organisationen von Jugendarbeit zu unterstützen, zu koordinieren und zu beraten, sowie über aktuelle Trends und Entwicklungen zu informieren. Ebenso dient die Arbeit der Stadtjugendpflege der Qualitätssicherung im Bereich der Angebotspalette, sowie der Gestaltung des Alltags in der Kinder- und Jugendarbeit. Zu Beginn seiner Anstellung hat er seine Arbeit mit viel Engagement gestaltet, was auf Dauer aber immer mehr abgeschwächt ist. Mittlerweile absolviert er die ihm zugetragenen Aufgaben nur noch halbherzig, bzw. nach dem Prinzip:
So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Eigentlich hat er sich eine Kooperationsarbeit, wie sie im Falle des Vandalismus-Problems notwendig erscheint, schon lange gewünscht. Dennoch kann er sich zu Beginn nicht auf die Konzeptentwicklung einlassen.
Zu Laura Schnabel, der Leitung des Amtes für Jugend und Familie, hat er einen guten Draht und sie hat es bisher immer geschafft, ihn zu den Neuerungen zu motivieren. Ebenso hat er vor kurzem mit der neuen Mitarbeiterin des FZTs (Lea Frank) schon gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit gemacht.
Die Rolle des Armin Müller, Leitung des Freizeittreffs „Grauk“
Das ist Ihre Rolle: Herr Armin Müller (60), Leiter des Freizeitreffs „Grauk“:
Armin Müller ist die leitungsverantwortliche Person im Freizeittreff „Grauk“. Er ist in dem Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit langjährig tätig. In dem Freizeittreff „Grauk“ arbeitet er schon länger als 10 Jahre. Mit seinen 60 Jahren ist er in der Jugendarbeit „alt geworden“ und hat im Laufe der Zeit seine Arbeit dahingehend verändert, dass er zunehmend weniger mit den Jugendlichen direkt arbeitet, sondern vielmehr leitende und planerische Tätigkeiten im Jugendtreff abdeckt. So übernimmt er jegliche Form von Budgetplanung, ist Ansprechpartner für (potentielle) Kooperationspartner und er übernimmt auch die Planungen mit dem zuständigen Jugendpfleger Philipp Franzke. Aufgrund seines Alters hat er sich von der Lebenswelt seiner Klienten entfernt und es fällt ihm schwer, diese zu verstehen und somit lebensweltnah mit ihnen zu arbeiten. Am liebsten würde er bereits vor dem Renteneintrittsalter von 65 Jahren in Rente gehen. Da er sich dies jedoch nicht leisten kann, würde er am liebsten die letzten 5 Jahre „absitzen“ und alles so beibehalten, wie es eben aktuell läuft.
Trotz dieser verringerten Motivation, liegt ihm der FZT am Herzen, schließlich hat er ihn mit aufgebaut und zu dem gemacht, was er heute ist. Er arbeitet auch gerne mit den „angenehmen“ Stammbesuchern, die den FZT schätzen, gerne dort sind und wenige Probleme bereiten. Ebenso gefällt ihm die Arbeit mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern, da diese ihm „den Rücken freihalten“ können und sie für ihn das Bindeglied zwischen ihm und den Jugendlichen darstellen.
Von dem aktuellen Vandalismus-Problem fühlt er sich nicht tangiert, da es sich dabei um Jugendliche handelt, die den FZT in der Regel nicht besuchen. Außerdem haben die Räumlichkeiten des FZTs bisher keine Beschädigung erfahren, sodass er für den FZT keinen Handlungsbedarf sieht. Wenn die „Täter“ das FZT vereinzelt besuchen, ist dies natürlich gestattet, wobei er sehr auf die Einhaltung von Regeln achtet. Den Vandalismus spricht er mit ihnen jedoch nicht (von sich aus) an. Der FZT ist für ihn ein Schutzraum auch für die Täter. Außerdem sind für ihn das Prinzip der Freiwilligkeit und der Einsatz für marginalisierte Bevölkerungsgruppen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wesentlich, um sich von der Schule abzugrenzen. Dies spricht auch gegen eine Intervention Seitens des FZTs. Darüber hinaus sind die Mittel des FZTs schon verplant, sodass es finanziell keinen Handlungsspielraum gibt.
Die Rolle der Lea Frank, Mitarbeiterin des Freizeittreffs
Das ist Ihre Rolle: Frau Lea Frank (25), Mitarbeiterin des Freizeittreffs „Grauk“:
Lea Frank ist eine hauptamtliche Mitarbeiterin im Freizeittreff „Grauk“. Sie hat vor einem halben Jahr ihren Bachelor Abschluss in Sozialer Arbeit erworben und im Anschluss nun ihre erste hauptamtliche Stelle (Vollzeit) aufgenommen. Bereits vor und während ihres Studiums hat sie Erfahrungen in dem Bereich der Offenen Kinder- und Jugendarbeit sammeln können, sowohl auf ehrenamtlicher, als auch auf Honorarbasis. Sie ist motiviert und möchte gerne einige strukturelle Änderungen im FZT vornehmen. Mit solchen Vorschlägen ist sie jedoch bei dem Leiter der Einrichtung (Armin Müller) bisher nur auf taube Ohren gestoßen. In ihrem Studium hat sie sich besonders mit der professionellen Haltung innerhalb der Theorie der „Lebensweltorientierung“ auseinandergesetzt, die sie nun in ihrer Praxistätigkeit sehr gut „anwenden“ kann. Da sie noch recht jung ist, ist die Altersdifferenz zu ihren Klienten relativ gering. Sie versteht was „abgeht“ und interessiert sich auch für die Belange der Jugendlichen außerhalb des FZTs. Bei Problemen möchte sie im Sinne des Empowerment-Ansatzes zu einem „gelingenden Alltag“ der Klienten beitragen und diese durch informelle Bildung bestärken, Probleme selbstständig zu lösen. Mit organisatorischen „Büroaufgaben“ hat sie, sehr zu ihrer Zufriedenheit, wenig zu tun, da Armin Müller diesen Bereich zu einem Großteil übernimmt. Jedoch führt dies dazu, dass sie sich den Rahmen, in welchem sie arbeitet, nicht selbst stecken kann.
Mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern ist sie bisher noch „nicht ganz warm geworden“, da sie diese noch besser kennenlernen muss und noch mehr Zeit für einen guten und professionellen Beziehungsaufbau braucht. Bisher hat sie sich mehr auf die Besucher des FZTs konzentriert, was bereits dazu geführt hat, dass sie bei diesen bekannt ist und geschätzt wird.
Sie würde gerne an der Problematik des Vandalismus arbeiten und spricht auch die „Täter“, wenn diese den FZT besuchen, offen darauf an. Dies führt jedoch meist dazu, dass die Täter den FZT verlassen. Ein produktives Gespräch mit (bzw. eine „vernünftige“ Antwort von) den Tätern hat sie bisher nicht bekommen. Prinzipiell möchte sie ihren Klienten (und auch den Tätern) akzeptierend gegenübertreten. Daher fühlt sie sich von den Tätern als „Kontroll- und Sanktionsinstanz“ missverstanden.
In der Anfrage durch das Jugendamt sieht sie ihre Chance, endlich mal „was zu bewegen“ und etwas zu verändern. Sie ist sehr kooperationsbereit, sofern es sich bei dem Konzept um ein fachliches und lebensweltorientiertes handelt. Eine bloße Sanktionierung der Täter oder eine Kontrolle des Schulhofs lehnt sie folglich ab. Außerdem möchte sie federführend beteiligt sein und Entscheidungsbefugnisse bekommen, damit in dem Folgeprozess nicht über ihren Kopf hinweg entschieden wird, was sie schließlich zu tun hat.
Die Rolle der Streetworker
Das sind Ihre Rollen: Streetworker Herr Bernd Rose und Frau Fiona Schiffer:
Das Team der Streetworker der Diakonie Molbeck besteht aus dem erfahrenen und langjährig als Streetworker tätigen Bern Rose und der seit drei Jahren als Streetworkerin arbeitenden Fiona Schiffer. Zu ihren Tätigkeiten gehört unter anderem, Jugendliche in ihrer Lebenswelt aufzusuchen. Auch die Jugendlichen, die durch Vandalismus auffallen, gehören zu ihrer potenz-iellen Klientel. Ihre Aufgabe ist es, immer wieder zu versuchen, Kontakt zu den Jugendlichen aufzubauen und ihnen alternative Beschäftigungsmöglichkeiten anzubieten. Natürlich arbeiten sie an diesem Problem in Kooperation mit den anderen Rollen zusammen.
Den Fachkräften stehen, neben ihren Büroräumen, ein Besprechungsraum und eine kleine Küche zur Verfügung, die es erlaubt, Koch- und Backangebote mit einigen Jugendlichen durchzuführen. Um ihrer aufsuchenden Tätigkeit komplikationslos nachzugehen, steht zudem ein Bulli zur Verfügung.
Aufgrund ihrer Konzeption und ihrem Verständnis des Arbeitsfeldes „Streetwork“, sehen sie sich nicht als sanktionierendes Ordnungsorgan. Stattdessen übernehmen Sie die aufklärende und vermittelnde Funktion als Sprachrohr und „Brückenbauer“ in den betroffenen Sozialraum, zu Behörden, öffentlichen und privaten Institutionen und zur Öffentlichkeit. Sie sind an einer gemeinsamen Arbeit mit Netzwerkpartnern interessiert und nehmen sich der Aufgabe an, weitere Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Die Rolle des Präventionsbeauftragten Daniel Lanari
Das ist Ihre Rolle: Präventionsbeauftragter der Polizei, Hauptkommissar Daniel Lanari (34):
Daniel Lanari ist der hoch motivierte und engagierte Präventionsbeauftragte der Kripo Dorstelhausen. Nachdem die Polizei immer mehr Stellen abgebaut hat und auch noch weiter abbaut, ist er für diverse Städte des Kreises Dorstelhausen die Anlaufstelle für Präventionskonzepte und -projekte. Da er selbst in der Stadt Molbeck aufgewachsen ist, hat er ein besonderes Interesse daran, dieses Projekt positiv abzuschließen.
Er hat schon in einigen anderen Städten gute Projekte auf die Beine gestellt und genießt einen sehr guten Ruf. Ihm ist es wichtig, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren transparent ist. Außerdem legt er Wert darauf, dass die Abstimmung und Kooperation mit den anderen Verantwortungsträgern gut läuft. Er ist für seine gute Netzwerkarbeit bekannt und dies will er auch in diesem Projekt wieder unter Beweis stellen.
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